Academic thesis
Susanne Graner: | Das Zitronenzimmer von Bruno Paul in Schloß Faber-Castell in Stein bei Nürnberg | Back |
Language: | Original - Translation | |
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Abstract: | Das »Zitronenzimmer« befindet sich im Neuen Schloss der Familie Faber-Castell in Stein/Landkreis Fürth bei Nürnberg. Es ist eines von drei Zimmern des Schlosses, dessen Innenausstattung von Bruno Paul entworfen und von den Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk München 1905/06 ausgeführt wurde. Das besondere Gestaltungsmerkmal dieses Raums ist die teilweise Vertäfelung mit dem sogenannten Zitronenholz. Die holztechnologische Analyse ergab, dass es sich um ostindisches Satinholz (Chloroxylon swietenia) handelt. Satinholz ost- oder westindischer Provenienz war ein sehr gefragtes und teures Furnierholz. Es scheint, dass nur Bruno Paul dieses Holz verwendete und auch ausschließlich im Zeitraum zwischen 1904 und 1910. Alle holzsichtigen Oberflächen im Zitronenzimmer erhielten einen hochglänzenden, transparenten Lacküberzug, der wegen der minderen Qualität in einem schlechten Zustand ist. Um welchen es sich handeln könnte, ließ sich durch Analysen am Doerner-Institut durch Dr. Johann Koller und Ursula Baumer eingrenzen. Um 1900 existierte noch keine exakte Definition der Begriffe Lack und Firnis, ebenso fehlte eine systematische Klassifizierung der verschiedenen Lacksorten. Demgegenüber stand die erstaunliche Vielzahl neuer Lacke, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt wurden. Die wichtigsten Lackarten zur Herstellung transparenter, glänzender Holzüberzüge waren Öl-Harz-Lacke, Spirituslacke und die große Gruppe der chemisch veränderten Harze/Lackersatzstoffe bzw. Kunstharze. Der Lack auf den Oberflächen des Zitronenzimmers ist ein ungewöhnlich früher Kunstharzlack, der zufällig, wohl weil die Räume nicht mehr bewohnt wurden, erhalten geblieben ist. |
Keywords: | Zitronenholz, Satinholz, Celluloid, Zaponlack, Novolak, Harzsäureesterlacke, Kunstharzlack, Kopal |
Details: |
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Annotation: |
Arbeit zur Einsicht und Kopie freigegeben Auszüge in Restauro, Ausgabe 6, 2003, S. 392 - 399 |
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