Hochschularbeit
Anneliese Földes: | Untersuchung, Konservierung und Restaurierung des Holztafelgemäldes „Maria mit Kind“ (Benda-Madonna, um 1480) aus der Sammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien | Zurück |
Sprache: | Original - Übersetzung | |
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Zusammenfassung: | Das Holztafelgemälde Maria mit Kind (um 1480), welches als Vermächtnis des österreichischen Industriellen Gustav von Benda in die Sammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien gelangte, ist das namensgebende Werk eines anonymen Malers, der im Spätmittelalter am Oberrhein tätig war. Bis auf wenige überlieferte Werke ist über den sogenannten Meister der Benda-Madonna nichts bekannt – er gilt jedoch als einer der besten und eigenständigsten Künstler aus dem Umkreis bzw. in der Nachfolge Martin Schongauers. Im Rahmen der Diplomarbeit wurde eine umfassende Untersuchung sowie Konservierung Restaurierung des Gemäldes durchgeführt. Dabei wurde der Versuch unternommen, das maltechnische Profil des unbekannten Künstlers herauszuarbeiten und in den Kontext mit der aktuellen Forschungslage zu stellen. Durch genaue visuelle Untersuchung der Gemäldeoberfläche in Kombination mit bildgebenden Verfahren (IRR, Röntgen, Makro-RFA) und materialanalytischen Methoden (Querschliffe, REM/EDX, GC/MS) konnten verwendete Materialien, Techniken sowie sekundäre Schichten festgestellt und in Beziehung mit Veränderungen sowie Alterungsprozessen gesetzt werden. Dabei konnten Besonderheiten in der Maltechnik wie die Verwendung des selten nachgewiesenen Vivianits und der Einsatz von farblosem zermahlenem Glas nachgewiesen werden. Ein weiteres Werk des Meisters in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe wurde ebenfalls untersucht, um die Ergebnisse in einem breiteren Kontext zu stellen. Aufgrund des Erhaltungszustands war das Gemälde lange Zeit nicht ausstellungsfähig. Eingriffe in die Substanz, wie das Anbringen einer massiven Parkettierung zur Begradigung der Holztafel und Sicherung von alten Rissen, hatten zu einem rezenten Sprung und einer waschbrettförmigen Wölbung geführt. Unter den zahlreichen vergilbten Firnisschichten war die differenzierte Malerei und brillante Farbigkeit verborgen geblieben. Einer der Schwerpunkte in der praktischen Arbeit lag auf der Stabilisierung des Bildträgers. Das starre Parkett wurde entfernt, um eine Rissverleimung durchführen zu können und die Verwölbung der Tafel wurde vor und nach den strukturellen Maßnahmen gemessen. Die Abnahme bzw. Reduktion der sekundären Überzüge bildete einen weiteren Fokus. Hierbei wurde ein mehrstufiges System entwickelt – unter besonderer Berücksichtigung des Potentials von Wasser-in-Öl Emulsionen – mit dem es auch möglich war, schwerlösliche verbräunte Leinölreste zu reduzieren und die Qualität der Malerei sowie charakteristische Maltechnik des wenig erforschten Meisters wieder zur Geltung zu bringen. |
Schlagworte: | Meister der Benda-Madonna, Holztafelgemälde, Viviani, Makro-RFA, Parkettierung, Verwölbungsmessung, Parkettabnahme, Rissverleimung, Firnisabnahme, Wasser-in-Öl Emulsion |
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