Hochschularbeit
Franziska Lieeis: | Überlegungen zur Konservierung und Restaurierung einer aus einem Schneckengehäuse gefertigten Dose | Zurück |
Sprache: | Original - Übersetzung | |
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Zusammenfassung: | Die genauere Betrachtung der verwendeten Materialien ergab, dass der Dosenkorpus aus dem bearbeiteten Gehäuse einer Tigerschnecke gefertigt wurde. Das Metallkonstrukt aus Fassungsring und Deckelplatte setzt sich aus miteinander verlöteten unterschiedlichen Kupferlegierungen zusammen. Die bei einer mikroskopischen Untersuchung des Fassungsrings in einem Spalt gefundenen Goldrückstände führen zu der Annahme, dass dieser ursprünglich vergoldet gewesen war. Aufgrund nicht erkennbarer Werkspuren ließen sich die Herstellungsschritte nicht gänzlich rekonstruieren. Da das Jahr der Anfertigung nicht eindeutig geklärt ist, lassen sich auch darüber keine Schlüsse bezüglich der Herstellung ziehen. Auch die Untersuchung des kunsthistorischen Hintergrunds ergab keine stichhaltigen Erkenntnisse. Die Gravur JB (HB oder IB) 1789 beschreibt ein mögliches Herstellungsjahr, doch bleibt ein früheres nicht ausgeschlossen. Unter dem Begriff Tabatière ließen sich einige Vergleichsobjekte finden. Ob die vorliegende Dose eine solche Verwendung fand, wird vermutet, lässt sich jedoch nicht mit Gewissheit sagen. Im Zuge des Gebrauchs erlitt der Dosenkorpus einen Schaden, sodass das Schneckengehäuse in mehrere Fragmente zerbrach. Diese wurden grob zusammengesetzt und Risse sowie fehlende Teilstücke mit einem Leinöl‐Kreide‐ Kitt geschlossen. Bei Betrachtung und Bewertung der Schäden zeigt sich, dass das Objekt aufgrund von stark fortgeschrittener Korrosion am Fassungsring und der vorgenommenen Reparatur einen großen Teil seiner ursprünglichen Ästhetik eingebüßt hat. Nach Abwägen der Maßnahmen sind daher eine Reinigung des Schneckengehäuses, ein Entfernen der Korrosionsprodukte und Ablagerungen am Fassungsring sowie die Retusche des sich dunkel und verschmutzt darstellenden Kittes vorgesehen. Ziel dieses Konzeptes ist, dass das Objekt einen Teil seiner ursprünglichen Aussage und Ästhetik wiedererlangt. Auch in Hinblick auf eine museale Präsentation wird dies notwendig sein, um das Museumsstück dem Betrachter zugänglich zu machen. |
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